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ÜBER TAGE_07 Kunstprojekte für das Lausitzer Seenland

mit künstlerischen Beiträgen von Juliane Köhler (Dresden) und Stefan Schröder (Oslo) sowie dem Kunstparcours

ÜBER TAGE beginnt 2007 mit seiner ersten Etappe und zielt auf eine behutsame Integration von Gegenwartskunst in das Lausitzer Seenland. Landschaftsraum wird dabei als Zusammenspiel von Naturraum, Kulturraum und Sozialraum verstanden.

Bei den Kunstprojekten von ÜBER TAGE stehen weniger autonome Setzungen im Sinne klassischer Land Art (wenn auch partiell davon inspiriert) im Mittelpunkt, sondern eine Mischung aus temporären und längerfristigen Kommentaren zu einem in ständiger Wandlung begriffenen Umfeld. Das Radwegenetz und touristische Aspekte werden kreativ in die Planungen einbezogen.

Perspektivisch geht es um lokale Akzeptanz und nachhaltige Identifikation mit den geplanten Kunstprojekten. Ziel ist eine nachhaltige Sensibilisierung für Potenziale von Gegenwartskunst und die dauerhafte Entwicklung eines Kunstraums. Diese Überlegungen wirkten bei der kuratorischen Auswahl der diesjährigen Künstler ganz entscheidend mit: Ihre situationsspezifische Arbeitsweise garantiert die aktive Einbindung der sichtbaren und unsichtbaren Transformationen des Gebiets und von sozialen Gruppierungen und Initiativen aus der örtlichen Bevölkerung. Die Betrachter werden zu aktiven, mitgestaltenden Nutzern.

Die Topografie des geplanten Landschaftsparks wird zweifellos vom Bärwalder See dominiert. Auf dessen Grund ruhen Dörfer, die dem Braunkohleabbau weichen mussten; gleichzeitig wurden Uhyst und Boxberg zu "Hafenstädten" - Traumatisierung und Revitalisierung, Bürde und Chance koexistieren. An den Schnittstellen solcher Symptome bieten sich spannende Eingriffsmöglichkeiten für Künstler - Eingriffsmöglichkeiten, die integrativ auf regionale Fragen reagieren und gleichzeitig auf der Höhe internationaler Gegenwartskunst operieren. Künftig bedeutsam ist der Einbezug von Kunstschaffenden aus den beiden angrenzenden EU-Ländern, Polen und Tschechien. Auch diese regionale Stärke fließt in künftige ÜBER TAGE - Planungen mit ein.



Ort: Schlosspark Uhyst

Juliane Köhler hat für den Schlosspark Uhyst ihr Projekt "Epiphyten/Aufsitzer" entwickelt. Die Dresdner Künstlerin markiert im Schlosspark Uhyst die historischen Zeitschichten der Anlage und verwendet dabei den alten Baumbestand als Wegweiser durch Gartenkunst, Botanik und Topografie des Parks. Verflechtungen von barocker Gestaltung, Landschaftsgarten und den Veränderungen des 20. Jahrhunderts werden spannend und sensibel gewürdigt. Juliane Köhlers rote Acrylglasranken blühen an den alten Stämmen und sind als Zitate in verschiedenen Handschriften von Uhyster Einwohnern ausgeführt. Damit gibt es einen Wiedererkennungswert und einen Grund für die Bewohner und Besucher, sich den verwilderten Park neu zu erschließen, seine Schönheit und seinen kulturellen Wert neu zu entdecken. Die "Epiphyten/Aufsitzer" wachsen entlang eines Weges, der am alten Tor in der Ortsmitte beginnt, führen durch einen hallenartigen Wald aus alten Eichen, Rotbuchen und Ahorn über einen kleinen Kanal, vorbei an verbliebenen Barockgartenelementen und enden nahe dem leerstehenden Herrenhaus.

Weitere Informationen zu "Epiphyten/Aufsitzer" >>> Juliane Köhler




Ort: Bärwalder See, Uhyster Uferzone

Stefan Schröder legt mit seinem Projekt "Handlungsspielraum" ein skulpturales Protokoll der Erinnerung am Uhyster Ufer des Bärwalder Sees an. Riegelförmige Betonkörper, in der Form zwischen Eisenbahnschwelle und überdimensionalem Knochen angesiedelt, tragen Schlüsselbegriffe wie entdecken, umsiedeln, abreisen, ausgraben, verbrennen, auffüllen etc. und erinnern an die Geschichte des Bärwalder Sees zwischen Tagebaufolgelandschaft und Erholungsort. Dabei wirken die Betonteile wie archäologische Fundstücke, die von künftigen Generationen ausgegraben und entschlüsselt werden könnten - für heutige Nutzer stellen sie ein überdimensionales Suchspiel dar, das für die heimatliche Umgebung sensibilisiert. Außerdem können die jeweiligen Orte der Artefakte zu geheimen Treffpunkten werden ("Treffen wir uns heute beim Wort verbrennen?") und damit zu Identifikations- und Orientierungspunkten in einer Landschaft, wo solche erst langsam wachsen: ein Spiel mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Bärwalder Sees.

Weitere Informationen zu "Handlungsspielraum" >>> Stefan Schröder

 

Bilder von der Eröffnung:
Samstag, 1. September 2007

     
 
     
 
     


Dauer:
voraussichtlich bis Sommer 2008

Kuratorin/Projektleitung:
Susanne Altmann

Organisation:
Volkmar Billig

Projektträger:
Zweckverband
"Landschaftspark Bärwalder See"

Gefördert von:


Zweckverband
"Landschaftspark Bärwalder See"